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Reisebericht nach Tokio

Flug, Ankunft,Sushi Schule

Reisebericht 

Tag 1: Abflug / Ankunft 

03:00 Uhr: Nach einer kurzen Nacht heißt es nun aufstehen und frisch machen. Leicht müde checke Ich noch die Verkehrsbedingungen und mache mich auf den Weg in Richtung Frankfurt.
Obwohl ich sehr viel Reise und bisher bereits in über 50 verschiedenen Ländern war, fühle ich mich heute so, als ob ich das erste Mal fliege und noch nie ein anderes Land gesehen habe. Es ist tatsächlich meine erste Reise in Richtung Asien. Ich fühle mich sehr gut vorbereitet und bin voller Vorfreude.
Am Flughafen angekommen gebe ich mein Gepäck auf und mache mich auf den Weg zum Gate.
Bei einem Kaffee und einem kleinen Frühstück bereite ich mich auf meinen 17- stündigen Flug von Frankfurt über Shanghai nach Tokio vor.
13:15 Uhr heiß es ,,Boarding„ & ,,Ready for Take off „
Nach knapp 17 Stunden erreiche ich den Flughafen von Narita / Japan und stelle relativ schnell das fest, was ich in anderen Reiseberichten vorher bereits öfter gelesen habe und nun zur Realität wird: Kaum ein Flughafenangestellter spricht Englisch. Auch die Ausschilderung ist nahezu nur auf japanischer Schrift.
Einige Zeit später und mit Hilfe des Smartphones finde ich die richtige U-Bahn und mache mich auf den Weg in Richtung Tokio City Center. Bereits auf dem Weg wird mir das Ausmaß und die gewaltige Größe dieser Metropole nach und nach bewusster und ich überdenke das Wort „City Center„.
Tokio hat einen Durchmesser von über 70 km und ist mit fast 37.000,000 Millionen Menschen die dicht bevölkerteste Stadt der Welt. Je näher ich mein Ziel komme, desto höher werden die Häuser.
Ich versuche, die nächst gelegene Haltestation zu meinem Hotel zu nehmen und von dort den Rest zu laufen.
Mittlerweile bin ich seit 34 Stunden nach Abfahrt von Zuhause unterwegs und erreiche übermüdet das Hotel.
Im Hotel angekommen bemerke ich auch hier die Kommunikationsschwierigkeiten; trotz bekanntem 4 Sterne Hotel. Ich bekomme meinen Schlüssel und falle auch nur kurze Zeit später frisch geduscht ins Bett.

Tag 2: 


Durch meinen Jetlag bin ich bereits um 03:30 mitten in der Nacht wach geworden; fühle mich aber bestens ausgeschlafen und entscheide mich anzuziehen und die Stadt zu erkunden. Ich packe meinen Rucksack und mein erster Sightseeing Tag beginnt.
Mein erstes Ziel ist der ,,Tokyo Tower„, der Auf der Stadtkarte sehr nah aussieht, dennoch knapp 7 km entfernt ist. Da der Tokyo Tower erst um 10 Uhr öffnet, entschließe ich mich zu Fuß zu gehen, um die ersten Eindrücke besser zu genießen.
Langsam wird es hell und der Verkehr wird stärker. Kurz bevor ich den Tokyo Tower erreiche, kommt mir der Geruch von Räucherstäbchen über den Weg und ich versuche ihm zu folgen. Ich laufe weiter und treffe auf einen japanischen Friedhof. Voller Neugier folge ich weiter dem Geruch und laufe über den Friedhof, wo sich direkt dahinter eine riesiger buddhistischer Tempel befindet ( Zojoji Temple)
Ich laufe weiter zu dem Tempel und treffe auf riesige Holztüren, die teilweise geöffnet waren.
Ich fühle mich total verunsichert, aber muss weiter gehen. Ich gehe also weiter in den Tempel und sehe wie die Mönche Ihre Morgenzeremonie abhalten. Ich bin total beeindruckt und fühle mich einfach angekommen in dem Land, auf dass ich mich die Monate davor so intensiv vorbereitet habe.
Den restlichen Tag verbringe ich mit verschiedenen Attraktionen und Stadtrundfahrten und lerne sogar mittlerweile damit klar zu kommen, selber eine gewisse Attraktion in Tokyo zu sein.
Tokyo ist jetzt nicht die Stadt die ausgelegt ist für den ganz großen Tourismus und an meinem ersten Tag habe ich auch keinen „ Nicht „ Asiaten gesehen, sodass das Interesse, gerade bei jüngeren Japanern, sehr groß war ein gemeinsames Foto mit mir zu machen.
Ich lasse den Abend entspannt ausklingen und entscheide mich über Umwege zu Fuß zurück ins Hotel zu gehen – Oyasuminasai (gute Nacht)

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Tag 3: 

Nach einer erholsamen Nacht gehe ich heute das erste Mal frühstücken und werde als leidenschaftlicher Esser der Japanischen Küche auch schnell fündig. Die Grundlage des japanischen Frühstücks besteht aus Reis, aber auch Miso Suppen, gegrilltem Fisch und verschieden Eierspeisen sowie Salaten und gepökeltem Gemüse stehen zur Auswahl.
Ich stärke mich ausreichend und bereite mich auf einen neuen, spannenden Tag voller neuer Erfahrungen vor. Heute gehe ich in die Sushi Schule nahe des bekannten Tsukiji Market.
Bereits beim Eintreffen, lerne ich einen Mann kennen, der aus Dänemark kommt. Wir unterhalten uns kurz und gehen gemeinsam in das Gebäude.
Wir laufen einige Treppen runter und treffen auf einen sehr traditionellen Bereich, bestehend aus verschiedenen Räumen.
Kurze Zeit später wurde ich freundlich von einer Dame empfangen und bekomme meine Kochbekleidung für die nächsten Tage.
Tatsächlich bin ich heute sehr überrascht über die nahezu perfekten Englisch-Kenntnisse von der Übersetzerin des Sushi-Meisters.
Nachdem uns die Räumlichkeiten gezeigt wurden und das Formelle erledigt wurde, gingen wir in einen traditionellen japanischen Raum, in dem wir uns als erstes gegenseitig vorgestellt haben. Anschließend wurde uns etwas über die Historie vom Sushi erzählt, sowie über den Arbeitsalltag
eines Sushi-kochs. Ich war erstaunt, als ich erfuhr, dass die Ausbildung eines Sushi-Meisters 13 Jahre oder länger dauern kann; wobei die ersten Jahre nur darin bestehen den Reis in absoluter Perfektion zu kochen. Außerdem ist die Spezialisierung eines Sushi-Meisters so von Bedeutung, dass es einem Sushi-Meister nie einfallen würde nebenbei andere Gerichte zu kochen. Man bleibt bei seiner Berufung, und führt sie in absoluter Perfektion aus. (All diese Informationen und viele weitere werde ich Ihnen bei Teilnahme eines Workshops auch erzählen)
Zum Abschluss wurden uns noch Fragen beantwortet und gegen 16 Uhr wurde sich verabschiedet.

Den Rest des Tages verbrachte ich damit weitere Eindrücken zu sammeln und verschiedene klassische Japanische Gerichte zu probieren, denn Japan hat so viel mehr zu bieten als nur Sushi!
Um die richtigen Speisen zu finden, wird es den Touristen in Japan sehr einfach gemacht. Vor fast jedem Restaurant befindet sich ein Schaukasten, indem jedes Gericht täuschend echt, als Plastiknachbildung (Sampuru), ausgestellt wird.
So entscheide ich mich heute für eine ,,Ramen Bar„, in der es verschiedene Nudelsuppen gibt.
Erstaunt bin ich über das Schweigen im Restaurant, denn gegessen werden die Nudelsuppen traditionell in absoluter Stille, allerdings ist schlürfen erlaubt.

Tag 4: 

Nach einem genüsslichem Frühstück, mache ich mich wieder auf den Weg in Richtung Tsukiji Market. Heute und morgen werden wir ins Detail verschiedener Zubereitungen und Techniken gehen. Unter anderem werden wir anfangen mit dem klassischen Sushi der Edo Zeit, dem „Nigiri„ und Gunkan – Maki-Sushi weiter zu Ura-Maki und Maki, bis hin zur California Roll inside out.
Schwerpunkt heute waren, die verschiedenen Filitiertechniken der Fische, sowie das gerechte Zubereiten der Gerichte. Alles unter dem Gesichtspunkt des Respekts gegenüber des Tieres.
Nach 16 Uhr war wieder Schluss für heute und ich entscheide mich zum Tsukiji Market zu gehen, der weltweit größte Markt für Fisch. Gerne hätte ich auch mal an einer Thunfischauktion morgens um 05:00 Uhr teilgenommen, da aber nur max. 50 Zuschauer geduldet werden, habe ich für meinen Aufenthalt in Tokyo leider keine Tickets mehr ergattern können.
Die Größe des Marktes ist überwältigend und dass Angebot der Fische ein Traum. Auch das Angebot verschiedener Händler und Restaurants ist für mich unheimlich interessant.
Ich entscheide mich für den heutigen Abend in eine von ca. 34.000 Sushi-Restaurant in Tokyo Essen zu gehen.
Ich finde ein kleines Sushi-Restaurant mit gerade mal 16 Plätzen. Mir wird ein warmes Handtuch gereicht und später eine Miso Suppe. Ich wählte meine gewünschten Sushis aus und fing meine Suppe zu essen. Währenddessen beobachtete ich weitere Gäste, sowie den Sushi-Meister. Diesen zu Beobachtung war für mich eine Mischung aus Meditation und endlosem Glück. Es beruhigte mich zutiefst mit welcher Sorgfalt und Disziplin er seinen Beruf ausübte.
Ich fühle mich überglücklich als ich meine Sushi Auswahl bekomme. Im selben Moment erwische ich mich, wie ich meine bereits gelernten Fähigkeiten nun anwenden kann, wie z.B. das essen von Sushi
mit den Händen und obwohl frisch geriebenen Wasabi und Soja gereicht wird, wird es eigentlich nie benutzt, weil der Sushi-Meister das Sushi bereits in Perfektion zubereitet.
Sollte man mit Soja Sauce nachwürzen, dann wird regelrecht nur der Fisch in die Sojasauce eingetaucht, aber niemals kommt der Reis in Kontakt mit der Soja-Sauce.

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Tag 5: 

Das Wetter ist wieder super und geschlafen habe ich sehr gut. Zum Frühstück habe ich nur eine Miso Suppe gegessen und einen Kaffee getrunken; Anscheinend war ich von den köstlichen Sushis am Vortag noch komplett gesättigt. Ich freue mich auf einen neuen Tag und neue Erfahrungen. Für heute habe ich mir vorgenommen, mehr über das Leben der Japaner zu erfahren. Durch meine Beobachtung habe ich festgestellt, dass die meisten Japaner hier sehr zurückhaltend, nahezu anonym leben, Ob das an der Größe oder an dem stressigen Alltag liegt, weiß ich nicht. Ich sehe jedenfalls selten Menschen, die sich unterhalten. Man starrt in den U-bahnen entweder auf sein Handy, oder man schläft.
In der Sushi-Schule angekommen ist der Ablauf ähnlich wie am Vortag. Heute werden wir über Sashimi belehrt und bekommen dazu auch verschiedene Zubereitungen und Techniken gezeigt.
In unserem Kurs befindet sich auch ein Japaner, mit dem ich heute etwas intensiver geredet habe. Er erzählte mir, dass Sushi ein Gericht ist, welches man im privat Zuhause so gar nicht zubereitet. Es ist eine Speise, die man nur außerhalb isst, z.B. in der Mittagspause, oder bei einem Geburtstag oder bei einem gemütlichen Abend unter Freunden.
Außerdem gibt es keine klassischen Gänge, wie wir in Europa es gewohnt sind. In der Regel meistens verschiedene Kleinigkeiten, die gleichzeitig auf den Tisch kommen und man sich dann nach seinem Geschmack bedient. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass der Respekt vom Essen so groß ist, dass ein Japaner niemals auf die Idee kommen würde, beim Laufen zu Essen. Auch wenn es so aussieht das in Tokyo niemand Zeit hat; Soviel Zeit nimmt man sich, um in Ruhe und im Sitzen zu Essen.
Zum Abend hin gehe ich zur bekannten Shibuya Kreuzung. Ich bin beeindruckt von den Lichtreklamen und den 1000, Menschen die dort minütlich die Kreuzung überqueren.

Tag 6: 


Ohayogozaimasu (Guten Morgen)! Ich fühle mich noch etwas müde, da der gestrige Tag etwas länger ging und ich daher auch erst spät im Hotel ankamen.
Nach dem Frühstück mache ich mich auf den mittlerweile gewohnten Weg zur U-Bahn. Es fühlt sich schon fast so an, als müsste ich zur Arbeit gehen. Heute ist der letzte Tag in der Sushi Schule und wir werden noch abschließende Fragen klären, sowie zum Nachmittag unser Zertifikat erhalten.
Ich lasse auf dem Weg dorthin die letzten Tage Revue passieren und bin nach wie vor erstaunt, mit welcher Leidenschaft, Geduld und Präzision die Sushi Meister Ihr Handwerk ausführen. Ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich hier sammeln durfte. Natürlich ist das kein Vergleich zu einer 13Jährigen Ausbildung. Dennoch bin ich mir sicher, dass ich viele Eindrücke und Erfahrungen mitnehmen und zu meiner über 10-Jährigen Kocherfahrung ergänzen kann.
In der Sushi Schule haben wir noch Tamagoyaki (Eieromlett-Rolle) hergestellt und über verschiedene Themen gesprochen. Nach der letzten Frage-Antwort-Runde wurden alle Teilnehmer wurden mit einem Zertifikat ausgezeichnet und verabschiedet.
Mein nächstes Ziel heute ist das Mori Art Museum. Hier möchte ich auf die Aussichtsplattform gehen, wo man auf 250 Meter einen ,, Rundum Blick „ über die gewaltige Metropole Tokyos bekommt. Es ist einfach beeindruckend wie riesig diese Stadt ist, und dennoch so sauber und gepflegt. Ich verweile bei einem Kaffee im Mori Art Museum und habe das Gefühl noch gar nicht weg zu wollen. Jedoch muss ich Japan bereits in 2 Tagen verlassen, denn es warten noch weitere Ziele, wie Singapur und die Philippinen.

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Tag 7: 


Heute ist bereits der letzte Tag und den werde ich nochmal voll und ganz nutzen. Ich bin früh aufgestanden und werde mich auf den Weg nach Asakusa machen, was bekannt ist für verschiedene Handwerksmärkte, aber auch verschiedene Streetfoods.
Dort angekommen sehe ich eine lange Straße mit vielen Menschen und am Ende einen Tempel der Senso-ji Tempel. Es ist einfach schön zu sehen was angeboten wird und natürlich bin ich neugierig auf das kulinarische Angebot, schließlich bin ich ja auch zum Probieren da. Es gibt verschiede Sachen vom Grill und ich entscheide mich unter anderem für Oktopus.
Für den heutigen Tag ist noch eine Boots-Tour geplant, sowie eine Auffahrt auf den Tokyo Skytree.

Ich möchte abschließend langsam anfangen meine Eindrücke über Tokyo zusammenzufassen:
Tokyo ist absolute eine Reise wert, aber man sollte sich vorher wirklich gut informieren und am besten über Apps verfügen, die auch im Offline Modus funktionieren
Wie bereits beschrieben, ist Tokyo nicht besonders auf den Tourismus ausgelegt und nur wenig ist in Englisch beschrieben. Die Japaner sprechen kaum bis gar kein Englisch und sind somit auch keine große Hilfe.
Unterschätzt nicht die Größe Tokyos, denn gefühlt ist unter jedem Hochhaus eine mehrere Stockwerke tiefe eigene Stadt mit sämtlichen Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants usw. Glaubt nicht, dass man kurze Entfernungen vom Stadtplan auch laufen kann, denn oftmals sind das noch mehrere Kilometer.
Kulinarisch kommt eigentlich jeder voll auf seine Kosten. Von den Preisen her finde ich Tokyo nicht viel teurer als Deutschland. Das Teuerste an einer Reise nach Japan ist nur der Flug, der schnell 1000 € kosten kann. Sonst ist Tokyo eine sehr saubere Stadt, mit sehr vielen Möglichkeiten. Trotz der Größe, gibt es Rückzugsorte ins Grüne.

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Informationen

Über mich

Mein Name ist Fabian Klug. Seit 2006 arbeite ich als Koch in Internationalen Hotels, Restaurants und Kreuzfahrtschiffen. Nach dem ich 2016 die Sushi Schule In Tokio besuchte, freue ich mich nun meine Erfahrung und mein Wissen weiter zu geben. Neben Privaten Veranstaltung wie Geburtstage, Junggesellinnen(en)abschied oder schöne Abende unter Freunden, gebe ich auch Workshops in verschiedenen Volkshochschulen, Hotels & Restaurants, aber auch Betriebe nutzen das Event für ein Teambuildingseminar, oder um mit der Veranstaltung in Ihrem Namen zu werben um neue Gäste oder Kunden anzusprechen.

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Written by.
Fabian