Tag 3:
Nach einer erholsamen Nacht gehe ich heute das erste Mal frühstücken und werde als leidenschaftlicher Esser der Japanischen Küche auch schnell fündig. Die Grundlage des japanischen Frühstücks besteht aus Reis, aber auch Miso Suppen, gegrilltem Fisch und verschieden Eierspeisen sowie Salaten und gepökeltem Gemüse stehen zur Auswahl.
Ich stärke mich ausreichend und bereite mich auf einen neuen, spannenden Tag voller neuer Erfahrungen vor. Heute gehe ich in die Sushi Schule nahe des bekannten Tsukiji Market.
Bereits beim Eintreffen, lerne ich einen Mann kennen, der aus Dänemark kommt. Wir unterhalten uns kurz und gehen gemeinsam in das Gebäude.
Wir laufen einige Treppen runter und treffen auf einen sehr traditionellen Bereich, bestehend aus verschiedenen Räumen.
Kurze Zeit später wurde ich freundlich von einer Dame empfangen und bekomme meine Kochbekleidung für die nächsten Tage.
Tatsächlich bin ich heute sehr überrascht über die nahezu perfekten Englisch-Kenntnisse von der Übersetzerin des Sushi-Meisters.
Nachdem uns die Räumlichkeiten gezeigt wurden und das Formelle erledigt wurde, gingen wir in einen traditionellen japanischen Raum, in dem wir uns als erstes gegenseitig vorgestellt haben. Anschließend wurde uns etwas über die Historie vom Sushi erzählt, sowie über den Arbeitsalltag
eines Sushi-kochs. Ich war erstaunt, als ich erfuhr, dass die Ausbildung eines Sushi-Meisters 13 Jahre oder länger dauern kann; wobei die ersten Jahre nur darin bestehen den Reis in absoluter Perfektion zu kochen. Außerdem ist die Spezialisierung eines Sushi-Meisters so von Bedeutung, dass es einem Sushi-Meister nie einfallen würde nebenbei andere Gerichte zu kochen. Man bleibt bei seiner Berufung, und führt sie in absoluter Perfektion aus. (All diese Informationen und viele weitere werde ich Ihnen bei Teilnahme eines Workshops auch erzählen)
Zum Abschluss wurden uns noch Fragen beantwortet und gegen 16 Uhr wurde sich verabschiedet.
Den Rest des Tages verbrachte ich damit weitere Eindrücken zu sammeln und verschiedene klassische Japanische Gerichte zu probieren, denn Japan hat so viel mehr zu bieten als nur Sushi!
Um die richtigen Speisen zu finden, wird es den Touristen in Japan sehr einfach gemacht. Vor fast jedem Restaurant befindet sich ein Schaukasten, indem jedes Gericht täuschend echt, als Plastiknachbildung (Sampuru), ausgestellt wird.
So entscheide ich mich heute für eine ,,Ramen Bar„, in der es verschiedene Nudelsuppen gibt.
Erstaunt bin ich über das Schweigen im Restaurant, denn gegessen werden die Nudelsuppen traditionell in absoluter Stille, allerdings ist schlürfen erlaubt.
Tag 4:
Nach einem genüsslichem Frühstück, mache ich mich wieder auf den Weg in Richtung Tsukiji Market. Heute und morgen werden wir ins Detail verschiedener Zubereitungen und Techniken gehen. Unter anderem werden wir anfangen mit dem klassischen Sushi der Edo Zeit, dem „Nigiri„ und Gunkan – Maki-Sushi weiter zu Ura-Maki und Maki, bis hin zur California Roll inside out.
Schwerpunkt heute waren, die verschiedenen Filitiertechniken der Fische, sowie das gerechte Zubereiten der Gerichte. Alles unter dem Gesichtspunkt des Respekts gegenüber des Tieres.
Nach 16 Uhr war wieder Schluss für heute und ich entscheide mich zum Tsukiji Market zu gehen, der weltweit größte Markt für Fisch. Gerne hätte ich auch mal an einer Thunfischauktion morgens um 05:00 Uhr teilgenommen, da aber nur max. 50 Zuschauer geduldet werden, habe ich für meinen Aufenthalt in Tokyo leider keine Tickets mehr ergattern können.
Die Größe des Marktes ist überwältigend und dass Angebot der Fische ein Traum. Auch das Angebot verschiedener Händler und Restaurants ist für mich unheimlich interessant.
Ich entscheide mich für den heutigen Abend in eine von ca. 34.000 Sushi-Restaurant in Tokyo Essen zu gehen.
Ich finde ein kleines Sushi-Restaurant mit gerade mal 16 Plätzen. Mir wird ein warmes Handtuch gereicht und später eine Miso Suppe. Ich wählte meine gewünschten Sushis aus und fing meine Suppe zu essen. Währenddessen beobachtete ich weitere Gäste, sowie den Sushi-Meister. Diesen zu Beobachtung war für mich eine Mischung aus Meditation und endlosem Glück. Es beruhigte mich zutiefst mit welcher Sorgfalt und Disziplin er seinen Beruf ausübte.
Ich fühle mich überglücklich als ich meine Sushi Auswahl bekomme. Im selben Moment erwische ich mich, wie ich meine bereits gelernten Fähigkeiten nun anwenden kann, wie z.B. das essen von Sushi
mit den Händen und obwohl frisch geriebenen Wasabi und Soja gereicht wird, wird es eigentlich nie benutzt, weil der Sushi-Meister das Sushi bereits in Perfektion zubereitet.
Sollte man mit Soja Sauce nachwürzen, dann wird regelrecht nur der Fisch in die Sojasauce eingetaucht, aber niemals kommt der Reis in Kontakt mit der Soja-Sauce.